Hast Du Dich jemals gefragt, wie es sich anfühlt, an einem Schlafmonitor angeschlossen zu schlafen? So verfolgen Experten Deinen Schlaf wissenschaftlich.
Schlafprobleme werden in einigen Fällen bequem durch eine Tasse warmen Tee, eine Seite des Lieblingsbuchs oder eine Playlist mit Ambient-Musik gelöst. In anderen Fällen nicht. In den Nächten, in denen Du hilflos an Deine Decke starrst, nachdem Du vergebens alles Mögliche versucht hast, einzuschlafen, solltest Du vielleicht ein Schlaflabor aufsuchen. Schlaflabore bieten eine wissenschaftliche Analyse Deines Schlafes und ein zertifizierter Arzt kann Dir helfen herauszufinden, warum Du nicht einschlafen kannst und ob noch andere Schlafstörungen vorliegen.
Es gibt mehrere Arten von Schlaflaborstudien, die alle dazu dienen, Deinen Schlaf zu bewerten. Am häufigsten ist das Polysomnogramm (PSG), das Deine Gehirnaktivität, Herzfrequenz, Blutdruck, Sauerstoffwerte, REM und Körperbewegungen während einer Übernachtung erfasst. In diesem Verfahren können Ärzte verschiedene schlafbezogene Atmungsstörungen (wie Schlafapnoe), Krampfanfälle und Bewegungen sowie Probleme, die durch übermäßige Tagesschläfrigkeit verursacht werden, ermitteln.
Der nächste Test ist der Multiple Sleep Latency Test (MSLT), der tagsüber durchgeführt wird. Dieser misst, ob Deine Atmungsbehandlungen für Deine Störung gut funktionieren. MSLT folgt PSG und ist in Abschnitten von fünf 20-minütigen Schläfchen im 2-Stunden-Rhythmus durchgeführt. Dieser Test kann auch dazu dienen, um Patienten auf Narkolepsie zu testen.
Der dritte ist der Maintenance of Wakefulness Test (MWT). Während dieses Tests wirst Du auf Deine Fähigkeit, wach zu bleiben, bewertet. In der Regel wird dies nach PSG durchgeführt und hilft bei der Bestimmung Deiner Schläfrigkeit, besonders wenn sie Deine Arbeit beeinflusst.
Vorbereitung für Deinen Schlaflaboraufenthalt
Bevor Du Deine Übernachtung im Schlaflabor beginnst, empfiehlt Dir Dein Arzt, mindestens eine Woche lang Deinen Schlaf zu dokumentieren. Hier listest Du wesentliche Informationen zu Deinen Schlaf- und Wachstunden auf; wann bist Du morgens aufgestanden, wann hast Du Dich ausgeruht gefühlt, an welchem Tag hast Du gut geschlafen? Mit diesen Aufzeichnungen kann Dein Arzt verfolgen, woher das Problem kommt. Wenn diese Daten nicht helfen, Deine Schlafstörung zu diagnostizieren, dann wird Dir der Arzt empfehlen, ein Schlaflabor zu besuchen.
Dabei ist aber nichts zu befürchten; Polysomnogramme erfordern nicht viel, nur Dich in Deinem bequemen Schlafanzug mit Deinem Lieblingskissen und frische Tageskleidung. Komme zu der Zeit, an der Du normalerweise schlafen gehst, ohne die Arbeit auszulassen, und bereite Dich auf einen guten Schlaf vor. Ein Techniker wird Deine Schlafstudie verwalten; nachdem Du Deine Gesundheitsgeschichte berichtet hast, werden Monitore an Deinen Körper angeschlossen, um Deine Schlafaktivität zu verfolgen. Dazu gehören Tracker für Gehirnaktivität, Muskel und Bewegung, Atemanstrengungen, Sauerstoffspiegel, EKG-Monitore und ein kleines Mikrofon, um mögliches Schnarchen zu erkennen.
Die meisten Patienten schlafen nicht sofort ein – ärgere Dich also nicht, wenn es Dir nicht gleich gelingt. In Schlaflaboren kannst Du Dir Zeit nehmen und entspannen, Deine Lieblingsfernsehshow ansehen oder aus Deinem Buch lesen. Der Techniker wird Deine Schlafstunden im Hintergrund messen und Dich morgens aufwecken. Die Ergebnisse des Schlaflabors werden an Deinen Arzt oder einen Schlafspezialisten zur Beurteilung gesendet. Nun kannst Du herausfinden, was Dich von einem friedlichen Schlaf abhält und was getan werden kann, um dies zu behandeln.
Wer muss in ein Schlaflabor gehen?
Nicht alle Störungen erfordern ein vollständiges Polysomnogramm, aber eine grundlegende Analyse des Schlafes kann Dir helfen, Deine nächtlichen Störungen zu lösen. Einige Störungen können nicht festgestellt werden, wenn man wach ist, wie Parasomnien, obstruktive Apnoen und Schlafwandeln bei Erwachsenen. Es ist möglich, dass einige Bedingungen durch Medikamente verursacht oder durch unbehandelte medizinische Probleme ausgelöst werden.
Sobald auf diese Störungen hingewiesen wird, werden bewährte Behandlungen angeboten, um die Qualität Deines Schlafes zu verbessern. Zum Beispiel können diejenigen, die an Schlafapnoe leiden, mit einer Technik, die kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck genannt wird, entlastet werden. Melatonin-Behandlungen werden denjenigen gegeben, die Probleme mit ihrer inneren Körperuhr haben. Änderungen des Lebensstils und eine intelligentere Schlafhygiene werden für diejenigen empfohlen, die dazu neigen, kurz vor dem Schlafengehen zu rauchen, zu trinken und Sport zu treiben.
Wenn Du nicht ausreichend Schlaf bekommst, führt dies zu potenziellen Gesundheitsrisiken wie Herzinfarkt, Diabetes, Müdigkeit und morgendliche Kopfschmerzen. Abgesehen davon wird es sich auch auf Deine geistige Gesundheit auswirken. Finde heraus, warum Du nicht schlafen kannst und wie Du das Problem mithilfe von Experten lösen kannst. Eine Übernachtung im Labor wird nicht schaden, denn dies ist ein erster Schritt in Richtung des so dringend benötigten Schlafes.