Diese Schlafstörung ist selbst bei scheinbar gesunden Menschen sehr häufig; erfahre mehr über ihre Auswirkungen und wie man sie behandelt.
Im Jahr 2017 führte die National Heart Society eine Reihe von Tests zur Diagnose von Patienten mit Schlafstörungen in England durch. Das Ergebnis: Die Zahlen haben sich seit dem letzten Jahrzehnt verdoppelt. Im Jahr 2007 wurde ermittelt, dass es etwa 70.000 Patienten mit Schlafstörungen gab; jetzt sind es etwa 148.000.
Diese Tests wurden entwickelt, um Schlafapnoe zu definieren, eine Bedingung, die die Harvard Medical School als eine Blockade der Atemwege während des Schlafes beschreibt, die dann die Atmung mehrmals in der Nacht unterbricht. Wenn man an Schlafapnoe leidet, ist man aus vielen Gründen in Gefahr gesetzt, darunter die Erhöhung des Blutdrucks und des Herzschlags.
Der Mangel an Sauerstoff im Gehirn ist eine der Hauptursachen für diese Erkrankung. Dies führt zu mehreren Indikatoren, darunter chronisches Schnarchen, Grunzen und Keuchen. Manche Betroffene neigen dazu, sich im Schlaf zu bewegen. Laut der vom NHS durchgeführten Studie leiden etwa 1,5 Millionen Menschen in Großbritannien an dieser Krankheit; 2 % davon sind weiblich und 4 % sind männlich. Es wurde vermutet, dass 80 % der Personen mit der Störung nicht wissen, dass sie sie haben.
In den USA hat die National Sleep Foundation entdeckt, dass eine massive Zahl von 18 Millionen Menschen an Schlafapnoe leidet und diese in allen Altersgruppen, sogar bei Kindern, auftritt.
Wie gefährlich ist Schlafapnoe?
Eine Studie der American Academy of Sleep Medicine enthüllt die hohe Sterblichkeitsrate von Schlafapnoe-Patienten. Laut ihrer Forschung haben Menschen mit dieser Erkrankung das dreifache Risiko, aus irgendeinem Grund zu sterben. Die Risiken werden mit einem angepassten Gefahr-Verhältnis von 3,2 nach Messung von Alter, Geschlecht und Körpermasse dargestellt.
Menschen, die nicht diagnostiziert und unbehandelt sind, haben eine schlechtere Überlebensrate im Vergleich zu denen ohne dem Zustand bei gleichem Alter, Geschlecht und Körpermasse – so Terry Young, PhD von der University of Wisconsin-Madison.
1988 wurde eine Studie der Wisconsin Sleep Cohort Study durchgeführt, die mehr als 1.500 Teilnehmer im Alter von 30 bis 60 Jahren heranzog. Die Patienten verbrachten eine Nacht in einem klinischen Forschungszentrum und wurden durch Polysomnografie untersucht. 63 Personen hatten zwischen 30 und 97 Atemstillstände pro Stunde und wurden somit mit schwerer Schlafapnoe diagnostiziert. 70 der Patienten hatten weniger als 5 Apnoe, was sie in einen „milden“ Bereich versetzte.
18 Jahre später wurden in einer Nachuntersuchung die nationalen Sterberegister bis zum 1. März 2008 durchsucht, um verstorbene Teilnehmer zu identifizieren und deren Todesursache festzustellen. Es kam hervor, dass 80 Todesfälle registriert wurden. Davor waren 37 krebsbedingt und 25 auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Von den Teilnehmern mit schwerer Schlafapnoe gab es 12 Todesfälle – also 19 % – während von denen die keine Schlafapnoe hatten nur 4 % starben. Die meisten der Schlafapnoe-bedingten Todesfälle wurden mit Herzerkrankungen in Verbindung gebracht.
Wie kann Schlafapnoe behandelt werden?
Für Menschen, die unter diesem Zustand leiden, empfiehlt das American College of Physicians Lebensstiländerungen, insbesondere Gewichtsverlust. Laut gewisser Studien, neigen übergewichtige Menschen dazu, ein zusätzliches Gewebe im hinteren Teil des Rachens zu haben. Dieses Gewebe kann beim Schlafen den Luftstrom in die Lungen blockieren. Abnehmen, so Dr. Lawrence Epstein vom Brigham and Women's Hospital, kann sowohl Schlafapnoe als auch andere Gesundheitsprobleme verschwinden lassen.
Es gibt jedoch auch wissenschaftlichere Möglichkeiten. Kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck oder CPAP ist die Erstlinientherapie für diesen Zustand. CPAP kann über Nase und Mund angebracht werden, um Luft in den Hals zu blasen und die Atemwege nachts offen zu halten. Obwohl dieses Gerät sehr gut funktioniert, bedarf CPAP etwas Gewöhnung – schließlich trägt niemand gerne im Schlaf ein klobiges Gerät auf dem Gesicht. Zum Glück hat der Fortschritt der Technologie es ermöglicht, neue Maskenstile und orale Geräte zu entwickeln, die zu einem besseren Atmen verhelfen.
Hast Du Schlafapnoe?
Zum Glück gibt es viele Anzeichen, die auf diesen Zustand hinweisen. Wenn Du diese vor, während oder nach dem Schlaf erkennst, solltest Du Dich mit Deinem Arzt in Verbindung setzen, um eine richtige Diagnose zu stellen.
- Häufiges Wasserlassen in der Nacht. Laut Dr. Robert Oexman von Sleep to Live Institute, erfordert Schlafapnoe Zwerchfell-Anstrengung, was Druck auf Bauch und Blase ausübt, sodass man die Notwendigkeit zu urinieren verspürt.
- Kopfschmerzen am Morgen. Da Sauerstoff während des Schlafes kaum ins Gehirn gelangt, haben die Patienten am Morgen Kopfschmerzen.
- Tageszeitliche Müdigkeit. Unruhige Nächte werden einen auslaugen und da hilft nicht einmal Kaffee zurück auf die Beine.
- Gewichtszunahme. Laut Oexman stört Schlafapnoe auch den Stoffwechsel, da sie die Fähigkeit zur Zuckerverarbeitung beeinträchtigt.
- Regelmäßiges Keuchen und Schnarchen. Wenn Gewebe den Luftstrom behindern, wird das Ein- und Ausatmen anstrengender.
Schlafapnoe mag trivial erscheinen, aber dieser Zustand kann unbehandelte Patienten in Gefahr bringen. Es ist besser zu wissen. Mit der richtigen Diät und Therapie kann diese Störung behandelt werden – damit man wieder ruhig und ohne Unterbrechung schlafen kann.