Was passiert während wir schlafen?
Unsere innere 24-Stunden-Körperuhr, der sogenannte zirkadiane Rhythmus, hilft uns, durch die Kontrolle wichtiger Hormone einzuschlafen. Während das „wache“ Hormon Adenosin während des Schlafes abgebaut wird, bringt uns Melatonin wirklich ins Bett, indem es dafür sorgt, dass wir uns schläfrig und müde fühlen. Aber auch der Beginn der Dunkelheit sagt unserem Gehirn, dass es Zeit ist, sich auszuruhen. Eine Schlafnacht ist gekennzeichnet durch REM-Schlaf (Rapid Eye Movement Sleep) und Nicht-REM-Schlaf (welcher vier Stadien hat). Die Schlafintensität steigt von REM-Schlaf, der leichtesten Form des Schlafs bis zum Nicht-REM-Schlaf, dem tiefen Langsam-Schlaf (Stadium 4 des Nicht-REM-Schlafs ist das tiefste Schlafstadium).
Schlaf um zu Lernen
Sobald wir einschlafen, hat unser Gehirn Zeit sich zu regenerieren und zu ordnen. Neu erlernte Informationen und Fähigkeiten werden konsolidiert. Das heißt, wenn wir nicht genug Schlaf bekommen, haben wir Schwierigkeiten, neu gewonnene Informationen zu lernen und uns daran zu erinnern. Insbesondere der erholsame Tiefschlaf, der Slow-Wave-Sleep (SWS), ist entscheidend für die Verarbeitung neu gewonnener Informationen (deklarative Gedächtniskonsolidierung). Eine Hirnregion ist dabei besonders wichtig. Der Hippocampus gibt Informationen wieder, die während des Tages gelernt wurden und hilft uns somit, unsere Fähigkeiten zu verbessern. So verbessert ein guter Schlaf das Lernen und Gedächtnis. Egal ob du Cello spielen oder Windsurfen lernst oder versuchst ein Problem zu lösen, das dich immer noch verwirrt, ein guter, erholsamer Schlaf wird dir dabei helfen. Es werden jedoch nicht nur Lernen und Gedächtnis im Schlaf verändert. Forscher fanden vor kurzem heraus, dass Schlaf entscheidend für die Renormalisierung der synaptischen Gesamtstärke ist, die im Wachzustand erhöht wurde. So entspannt Schlaf buchstäblich das Gehirn sogar bis auf neuronale Ebene.
Schlaf um gesund zu bleiben
Während wir schlafen, kann unser Körper wieder Kraft gewinnen. Eine wichtige Aufgabe des Schlafes ist es, Entzündungen in unserem Körper zu bekämpfen. Entzündungen sind mit Schlaganfall, Herzerkrankungen, Arthritis, Diabetes und vorzeitiger Alterung verbunden. Forscher weisen darauf hin, dass Menschen, die weniger schlafen (sechs Stunden pro Nacht oder weniger), aufgrund von metabolischen Dysregulationen, die mit Herzinfarktrisiken in Verbindung gebracht werden, einen höheren Gehalt an entzündlichen Proteinen im Blut (C-reaktives Protein) aufweisen.
Schlaf um abzunehmen
Aber der Schlaf sorgt nicht nur dafür, dass wir gesund bleiben. Schlafen hilft auch, Gewicht zu verlieren, wenn wir auf Diät sind. Forscher der Universität von Chicago fanden heraus, dass Diätethiker, die genug geschlafen hatten, mehr Fett verloren (56 % ihrer Gewichtsabnahme) als diejenigen, die von Schlaf beraubt waren. Interessanterweise verloren diejenigen, die nicht genug geschlafen hatten, mehr Muskelmasse. Diätethiker in der Studie fühlten sich auch hungriger, wenn sie weniger Schlaf bekamen.
Schlaf gegen Falten
Schönheitsschlaf existiert tatsächlich. So steigt während des Schlafes steigt der Kollagenspiegel. Mehr Kollagen bedeutet, dass die Haut praller und weniger anfällig für Falten ist. So kann Schlafentzug Falten verursachen, während genügend Schlaf Falten reduziert.
Wenn es um unsere Gesundheit geht, hat der Schlaf eine wichtige Auswirkung darauf, insbesondere auf alles, was unser Herz oder Blutgefäße betrifft. Der Schlaf kann das Stressniveau reduzieren, sodass Menschen ihren Blutdruck besser kontrollieren können. Darüber hinaus wirkt sich der Schlaf auf den Cholesterinspiegel aus, der eine wichtige Rolle bei Herzerkrankungen spielt.
Zusammengefasst, Schlaf macht uns wacher, gibt uns Energie und wir fühlen uns glücklicher. Schlaf erhöht nicht nur das Lernen, hilft dabei, Gewicht zu verlieren und Stress abzubauen, sondern hilft auch, die täglichen Herausforderungen des Lebens zu bewältigen. Wenn wir länger schlafen, fühlen wir uns stärker und bleiben geistig und körperlich gesund.