Ganz im Gegensatz zu den Kleidungsstücken in unserem Schrank, haben wir nur eine einzige Erde.
Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie durch eine Mode-Webseite stöbern? Vielleicht: „Oh, das ist hübsch.“ Oder: „Das brauche ich unbedingt für meinen Urlaub.“ „Das sieht aus wie etwas, das [Name der Lieblingsschauspielerin] getragen hat!“ Wahrscheinlich werden Sie auch unter Aktionen nachsehen, ob einer Ihrer Lieblingsartikel gerade vergünstigt angeboten wird – was natürlich für viel Jubel sorgt. Tagträume dürfen auch nicht fehlen. Dieses Kleid werde ich bei Annas Hochzeit tragen. Die Entscheidung ist schnell getroffen: ein einziger Klick auf „In den Einkaufswagen“ genügt. Da die Zeit drängt und die Lagerbestände knapp werden, muss schnell auf den großen roten Zur Kasse-Button geklickt werden.
Bald darauf bekommen Sie eine Benachrichtigung: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gerade neue Kleidung gekauft, die sich vom anderen Ende der Welt gerade auf den Weg zu Ihnen macht! Nun, das ist etwas, worüber man sich freuen kann: neue Kleider, mit den Trends Schritt zu halten, sich schön zu fühlen – die Gefühle des Glücks und der Zufriedenheit ziehen uns magisch an und wir suchen ständig nach Möglichkeiten, sie zu erleben. Haben wir uns nicht alle eine kleine Belohnung verdient? Aber genau das ist der Haken: Werden uns die Kleiderstücke, die wir uns zur „Belohnung“ gekauft haben, bei einem Blick in den Kleiderschrank wirklich mit Freude erfüllen?
Patsy Perry von der University of Manchester schrieb darüber im Independent UK: „Es ist schwierig, unsere Kleidung zu lieben und sie länger zu tragen, wenn wir uns in den Läden ständig mit verlockenden Neuheiten im Angebot konfrontiert sehen.“ Neue Dinge sind einfach verlockend. Die Mode verändert sich ständig. Die Branche wird nie ruhen, sondern sich ständig modernisieren, prüfen, beleben und umgestalten. Trends werden zum Standard und die Abruptheit dieser Phasen bringt Menschen in Kombination mit den günstigen Preisen der Fast-Fashion-Branche dazu, immer mehr zu konsumieren. Es ist ein Zyklus, der süchtig macht. Laut World Resources Institute kauft der Durchschnittsverbraucher heute 60 % mehr Kleidungsstücke als im Jahr 2000. Das größte Problem ist aber, dass diese Kleidungsstücke nur halb so lange behalten werden.
Doch es gibt einen weiteren Grund zur Sorge. Laut einem Artikel der New York Post aus dem Jahr 2017 produziert die Modebranche mit 1,26 Milliarden Tonnen Treibhausgasen pro Jahr höhere CO2-Emissionen, als einige Fluggesellschaften. Der Bericht der MacArthur Foundation brachte noch weitere Tatsachen ans Licht, die beängstigender sind, als senfgelbe Anzüge und Fransenkleider zusammen.
- Jedes Jahr wird mehr als die Hälfte der Fast-Fashion-Produkte weggeworfen
- Ein Kleidungsstück wird nur von 36 % der Personen getragen
- Weniger als 1 % der verwendeten Materialien wird recycelt
- Jede Sekunde wird eine LKW-Ladung Bekleidung verschwendet
Diese und viele weitere Fakten sollten Grund genug sein, über die eigenen Modeentscheidungen nachzudenken – und dabei geht es nicht um die Ästhetik.
Wählen Sie Ihre Kleidung mit Bedacht
Traditionell gibt es zwei Mode-Zyklen pro Jahr. Der erste dauert von Januar bis Juni (Frühling/Sommer), der zweite von Juli bis Dezember (Herbst/Winter). Doch Fast Fashion veränderte die Branche und verkürzte die Modezyklen drastisch. Inzwischen gibt es bis zu 50 Mikro-Saisonen und Kunden können innerhalb weniger Wochen ihre neue Designerkleidung bekommen. Das scheint der Branche Auftrieb zu geben, doch wirkt sich die Modebranche damit wirklich positive auf die Ressourcen außerhalb der Branche aus?
Heute dreht sich alles um Geschwindigkeit und Fast Fashion reagiert darauf, indem sie sich auf billigere, noch trendigere Artikel konzentriert, die innerhalb von kurzer Zeit geliefert werden können. Kräftige Farben, auffällige Drucke und glitzernde Materialien prägen Schaufenster und Mode-Webseiten – doch sie alle haben Konsequenzen.
Die Herstellung eines Kleidungsstückes ist „umweltintensiv“, wie die Textilexpertin Clara Vuletich, PhD, bei ABC News Australia berichtete. Textile Lieferketten gehören zu den komplexesten im produzierenden Sektor. Wenn Sie sich Gedanken über Ihr Essen und Ihre Hautpflege machen, dann sollten Sie auch darüber nachdenken, wie Ihre Kleidung hergestellt wird.
Baumwolle ist mit 33 % aller verarbeiteten Fasern der weltweit gängigste Rohstoff für Stoffe. Die Produktion ist jedoch arbeitsintensiv. Eine Maschine erntet die Baumwolle und entkörnt sie, indem sie die Fasern von den Samen trennt. Das weiche Material wird dann in mehreren Arbeitsschritten gekämmt und kardiert, um die Baumwolle zu glätten, bevor sie zu Garn gesponnen werden kann. Aber das war noch nicht alles: Baumwolle, die hauptsächlich aus Indien und China stammt, ist stark auf Düngemittel, Pestizide und Bewässerung angewiesen. Sie benötigt im Durchschnitt etwa 2.700 Liter Wasser, also etwa jene Menge, die Sie in zweieinhalb Jahren trinken. Der Baumwollanbau ist auch für 24 % der Insektizide (und 11 % der Pestizide) der ganzen Welt verantwortlich.
Polyester, aus dem Stoffe ebenfalls häufig hergestellt werden, zeichnet für fast die Hälfte der weltweiten Faserproduktion verantwortlich, was 63.000 Millionen Tonnen pro Jahr entspricht. Um diesen Stoff herzustellen, werden Erdölbestandteile unter hohem Druck verflüssigt und in winzige Löcher gepresst. Das Ergebnis verfestigt sich in Form von Fasern. Diese werden herausgezogen und dünner gesponnen, um zu Stoff verarbeitet werden zu können. Diese Phase umfasst weitere Arbeitsschritte, wie Crimpen, Färben und Mattieren. Der Vorteil von Polyester: er ist synthetisch. Polyesterfasern werden aus nicht-erneuerbaren Rohstoffen hergestellt, von denen einige recycelt werden, was den Bedarf an fossilen Brennstoffen reduziert. Das Problem ist jedoch weniger die Produktionsphase: wann immer dieser Stoff gewaschen wird, gibt er mikroskopisch kleine Fasern ab, die über Wasserwege in unseren Meeren landen. Dort werden sie von winzigem Plankton und später von Fischen gefressen. Auf diese Weise gelangt der Kunststoff dann in den menschlichen Magen: "Mikroplastik".
Fast Fashion nutzt zwar auch nachwachsende Rohstoffe, wie Bambus, Viskose und Lyocell, die alle aus Zellulosegewebe gewonnen werden. Die australische Textile Exchange erklärte allerdings, dass nachwachsende Rohstoffe nicht automatisch auch umweltverträglich sind. Transparenz ist ausschlaggebend, um sicherzustellen, dass diese Fasern nicht aus gefährdeten Wäldern und Lebensräumen stammen und somit zu Lasten der Menschen, die in der Region leben, gehen.
Es geht dabei nicht nur um die Stoffproduktion, sondern auch um die Färbemittel. Beim Färben wird sehr viel Wasser verbraucht, zum Beispiel verschlingt jedes T-Shirt ca. 18 Liter. Beim Färbeprozess werden 20 % der Pigmente ausgespült, was 23.000 Kilogramm entspricht, die im Wasserkreislauf landen. Diese giftigen Materialien enthalten Chemikalien und krebserregende Stoffe, die der Erde, Tieren und Menschen schaden. Es ist wenig überraschend, dass 36 % der von der Modebranche abgegebenen Treibhausgase beim Färben entstehen.
Treibhausgase sind 300-mal schädlicher als Kohlendioxid.
Der zunehmende Appetit auf Neues und die Entschlossenheit der Einzelhändler, diese neuen Produkte herzustellen, wird dem Planeten massive Schäden zufügen. Seit dem Jahr 2000 verdoppelte sich die weltweite Bekleidungsproduktion. Während sich die Einzelhändler auf internationaler Ebene bewegen, werden die Kleiderschränke in den Industrieländern immer voller. Jüngere, vielbeschäftigte Generationen finden es bequemer, neue Sachen zu kaufen, als alte Dinge zu reparieren. Street Fashion und saisonale Abverkäufe locken Kunden in die Läden, wonach alte Dinge weichen müssen. In den USA landen 85 % davon auf Deponien. China, der größte Bekleidungshersteller der Welt, kämpft seit Jahrzehnten gegen die Verschmutzung, die die Branche hinterlässt.
In Asien hatte Fast Fashion zur Folge, dass mehr ausgegeben wird. Da immer mehr Konsumenten in die globale Mittelschicht aufsteigen, besteht heute eine verstärkte Nachfrage nach Waren, die den Lebensstil mit mittlerem Einkommen repräsentieren. Bis 2030 werden mehr als 5 Milliarden Menschen diesen Rang erreichen. Wenn wir unseren Verbrauch bis ins Jahr 2050 ungebremst fortsetzen, werden wir dreimal so viele natürliche Ressourcen benötigen. Die Zukunft ist düster: Fast Fashion ist keine nachhaltige Branche.
Retten Sie ein Kleidungsstück, um die Welt zu retten
4000 £: so hoch ist der Gesamtwert aller Kleidungsstück in jedem britischen Haushalt. Dieser Wert entspricht 100 Jeans und über tausend Badewannen voll Wasser. Die Emissionen gleichen jenen eines Autos, das fast 10.000 Kilometer gefahren wird. Falls Sie sich fragen, wie es mit der Verschwendung aussieht: nur 30 % dieser Kleidungsstücke werden getragen. Sollten Sie ab sofort also keine Kleidung mehr kaufen?
Natürlich nicht. Aber jetzt haben Sie alle Informationen, um klüger zu handeln. Die Ellen MacArthur Foundation veröffentlichte vor kurzem ein Rundschreiben, in dem eine „Neugestaltung“ der Mode in Form einer neuen Textilwirtschaft gefordert wurde. Ein ehrgeiziger, aber notwendiger Schritt, um die Fast-Fashion-Kultur zu verändern. Es sind jedoch radikale Veränderungen, wie die schrittweise Reduktion von „bedenklichen Stoffen“, nötig, um bessere und sicherere Materialzyklen zu schaffen. Darüber hinaus sollten Marken Verkäufer nicht dazu verleiten, in jeder Saison noch mehr zu kaufen, sondern auf eine längere Haltbarkeit setzen und sich für eine längere Nutzung Ihrer Kleidung engagieren. Textilien müssen erneuerbar werden.
Piñatex aus Spanien stellte erfolgreich Leder aus Ananasblättern her, welches nur halb so viel kostet, wie traditionelles Rindsleder. Es ist nicht nur eine gute Alternative für Veganer, sondern ermöglicht es auch, Kleidung aus organischem Abfall herzustellen – genau darum geht es beim Recycling. Eine weitere bahnbrechende Entdeckung gelang Modern Meadow, das neue Methoden zur Herstellung von lederartigen Stoffen entdeckte. Diese werden ab 2020 erhältlich sein. Die Farben werden ohne aggressive Färbemittel, die viel Wasser benötigen, auskommen. Seide, die mit wasserabweisenden und feuchtigkeitsabtransportierenden Eigenschaften versehen wird, könnte der nächste Trend für sportliche Freizeitkleidung sein.
Es ist bereits heute zu beobachten, dass viele Einzelhändler den großen Sprung wagen und auf die Nachhaltigkeit ihrer Produkte achten. Vertreter der Branche in aller Welt nehmen die Produktion und Lieferkette wesentlich genauer unter die Lupe und reduzieren so stark wie möglich, um die natürlichen Ressourcen, die uns noch geblieben sind, zu schonen.
Das Ziel von Edun, einer Marke, die von Bono und Ali Newsand gegründet wurde, ist es zum Beispiel, die Wirtschaft Afrikas zu stärken und umweltfreundlichere Praktiken einzusetzen. Das in Los Angeles beheimatete Modehaus Reformation setzt auf betriebseigene, lokale, nachhaltige Nähmethoden und zeigt mit seiner RefScale vollständige Transparenz. Diese Seite misst, wie viel Wasser und Kohlendioxid bei der Herstellung eines Kleidungsstücks eingespart wurden. Auch Stella McCartney folgte dem Beispiel. Als prominente Vertreterin der veganen Mode setzt McCartneys Londoner Geschäfte mit erneuerbaren Energien und Ressourcen auf Nachhaltigkeit.
Und da sind noch mehr. Amour Vert, „grüne Liebe“ auf Französisch, repräsentiert Ästhetik ohne Verschwendung und bietet in den USA gefertigte Kleidung, die mit ungiftigen Farbstoffen gefärbt wurde, an. Für jedes verkaufte T-Shirt pflanzt das Unternehmen außerdem einen Baum. Die globale Marke H&M springt mit H&M Conscious, einer Linie, der umweltfreundliche Styles mit aktuellen Modetrends kombiniert, auf den Nachhaltigkeitszug auf.
Radice Sleep ging es immer schon um die Umwelt. Seide ist ein organisches Protein, das mit der Zeit wieder zu Erde wird, und schon immer die Seele unserer Marke war. Seide glänzt nicht nur wunderschön und fühlt sich luxuriös an, sondern kann noch viel mehr. Pyjamas aus diesem Material schützen ihre Träger vor Hautallergien und Entzündungen und nähren die Haut auf natürliche Weise, während wird schlafen. Die Herstellung von Kleidungsstücken aus Seide ist jedoch sehr arbeitsintensiv. Unsere Partnerfirma in China stellt sicher, dass bei der Aufzucht der Seidenraupen, die die Fäden produzieren, keine schädlichen Chemikalien eingesetzt werden. Um die Fair-Trade-Richtlinien einzuhalten, achten wir darauf, unsere Mitarbeiter gerecht zu entlohnen. Unsere Kleidungsstücke werden dann an uns geschickt, wo sie firmenintern mit den schönen Mustern versehen werden, die wir mit unseren Designern in Deutschland kreieren.
Die Wahrheit ist, dass umweltfreundliche Kleidung mehr kostet als Fast Fashion. Langfristig gibt es für den Verbraucher und den Planeten aber keine Alternative.
In Großbritannien untersucht der Ausschuss für Umweltprüfung des House of Commons Auswirkungen, Nutzung und Fußabdruck von Kleidung während ihres gesamten Lebenszyklus. „Mode sollte der Erde nichts kosten“, sagt Ausschussvorsitzende Mary Creagh MP. „Aber die Weise, auf die wir Kleidung entwerfen, herstellen und entsorgen, hat enorme Auswirkungen auf die Umwelt.“ Während die High Street einen neuen Tiefpunkt erlebt, boomt der britische Fast-Fashion-Sektor. Im Jahr 2009 trug die Branche noch 21 Milliarden Pfund zum nationalen BIP bei. Im Jahr 2015 waren es bereits 28,1 Milliarden Pfund. Das geht auf Kosten der Umwelt. Laut der Ellen MacArthur Foundation beliefen sich die Deponiekosten für Textilien auf 82 Millionen Pfund – das ist nicht billig.
Billiger ist nicht besser. In der Tat unterstützen Sie dadurch möglicherweise Branchen, die Arbeitern in Entwicklungsländern unfaire Löhne zahlen. Der globale Fast-Fashion-Markt ist gigantisch. Im Jahr 2012 war die Branche laut Schätzungen 1,7 Billionen US-Dollar wert und beschäftigte rund 75 Millionen Menschen. Die meisten Fabriken befinden sich in China, Süd- und Südostasien, wo verarmte Einheimische jede Tätigkeit annehmen würden, um ihre Familie zu ernähren. Fast Fashion ist günstig, weil sie die Lebensgrundlage anderer Menschen zerstört.
Kleidung, die schnell kommt, geht auch schnell. Ihre vorübergehende Freude könnte der Umwelt und anderen Menschen irreparablen Schaden zufügen. Es ist Zeit, etwas zu ändern.
Aber was können Sie tun? Es ist eigentlich ganz einfach.
Tragen Sie Ihre Kleidung länger. Wenn Ihr Haushalt jedes Jahr 1700 Euro für Kleidung ausgibt, wie viel könnten Sie dann sparen, wenn Sie diese Kleidung mindestens 50 % länger tragen? Genau, 800 Euro! Das wäre ein großartiger Urlaub!
Ihre Kleidung gefällt Ihnen nicht mehr? Geben Sie sie weiter. Anstatt Ihre alten Kleider auf Mülldeponien zu werfen, können Sie Ihnen neues Leben einhauchen, indem Sie sie spenden. Sortieren Sie zu Beginn einer neuen Jahreszeit ungeliebte – aber noch tragbare – Kleidungsstücke aus und spenden Sie sie für wohltätige Zwecke. Gut erhaltene Kleidung können Sie auch verkaufen! Nutzen Sie dafür Online-Plattformen und Apps, über die gebrauchte Kleidung verkauft werden kann. Auf diese Weise reduzieren Sie Ihren CO2-Fußabdruck und bessern gleichzeitig Ihr Taschengeld auf.
Online kaufen, anstatt fahren. Eine Analyse zeigte, dass die negative Auswirkung von Kleidung auf die Umwelt auch dadurch begründet ist, dass Sie zum Laden fahren und verschiedene Kleidungsstücke anprobieren. Gehen Sie zu Fuß, anstatt das Auto zu nehmen. Eine weitere Alternative: online einkaufen. Der Paketbote ist laut Racked „wie ein Öffi für Ihre Kleidung“. Mehrere Studien zeigten bereits, dass der Einkauf im Internet die Umwelt weniger belastet, als der Gang in das gute alte Geschäft. Falls Sie sich über die Umweltfreundlichkeit einer Marke informieren möchten, nutzen Sie Apps wie Good On You, die Ihnen einen Überblick über die Arbeitspolitik des Unternehmens geben und Kleidungsstücke empfehlen. Wenn Sie einen Browser verwenden, probieren Sie DoneGood aus. Dieses Plugin informiert Sie darüber, ob die Webseite, die Sie gerade besuchen, ethisch korrekt arbeitet oder nicht. Es enthält Links zu nachhaltigen Marken und hebt ihre guten Praktiken hervor, welche Ihnen wichtige Informationen über das Unternehmen liefern.
Überprüfen Sie Zertifikate. Das Fair Trade Siegel belegt zum Beispiel, dass die Arbeiter des Unternehmens mindestens den Mindestlohn erhalten und unter sicheren Bedingungen arbeiten. Der Forest Stewardship Council verrät Ihnen, ob die Stoffe auf nachhaltige Weise aus Bäumen gewonnen wurden. OEKO-TEX, ein unabhängiger Textilien-Test, bietet mehrere Zertifizierungen an. Die wichtigste bestätigt, dass das Produkt frei von gefährlichen Farbstoffen ist. GOTS ist eine weitere Zertifizierung für Kleidungsstücke, die mindestens 70 % organische Fasern enthalten.
Clever shoppen. Wenn Sie Polyester kaufen müssen – welches im Endeffekt im Meer landet – entscheiden Sie sich für recycelte Kleidungsstücke, um jene Branche zu unterstützen, die das Meer von Plastikmüll befreit. Sie können sich auch für Alternativen zu gängigen Textilien entscheiden. Tencel ist zum Beispiel Viskose sehr ähnlich, wird aber aus nachhaltig angebauten Eukalyptusbäumen hergestellt – in einem Ablauf, der sicherstellt, dass keine Giftstoffe ins Wasser gelangen. Textilien mit kleinem Fußabdruck, wie Seide, Leinen und Hanf, sind eine besonders umweltfreundliche Wahl.
Kaufen Sie recycelte Stoffe. Wohltätigkeitsorganisationen, denen ein Fünftel der Kleidung gespendet wird, verkaufen die Stoffe oft an Textilrecycler. Ein Beispiel dafür ist die Stubin-Familie in Brooklyn, die seit 1942 Trans-America Trading betreibt. Jedes Jahr verarbeitet das Unternehmen in seiner 7.500 Quadratmeter großen Anlage mehr als 12 Millionen Pfund recycelte Textilien. Zuerst wird die Kleidung nach Fasergehalt, Größe und Farbe sortiert und dann zu Wischlappen, Isolierungen, Polsterungen und sogar Papierprodukten verarbeitet. 45 % der weggeworfenen Textilien können ihr Leben als Kleidung fortführen, anstatt in der Mülltonne zu landen.
Geben Sie Kleidung ein zweites Leben. Der Westen produziert Millionen von Second-Hand-Kleidungsstücken, von denen mindestens 20 % lokal weiterverkauft werden. An einem guten Tag kann dieser Wert sogar auf 75 % steigen. Falls Sie Mode lieben und gerne wieder einmal ein Paket vor der Haustür liegen haben möchten, ist der Kauf von gebrauchter Kleidung die bessere Wahl. So unterstützen Sie die Produktion von giftigen oder unethischen Kleidungsstücken nicht und verhindern, dass Textilien ins Ausland verschifft werden, was wiederum viel Energie verbraucht.
Schätzen Sie, was Sie bereits haben. Anstatt sich auf die Suche nach einem neuen Maxikleid oder einem schicken Blazer, der zu Ihrer Herbstgarderobe passt, zu machen, sollten Sie einfach mal in Ihrem Schrank stöbern. Sie werden überrascht sein, wie oft Sie Kleidungstücke mit Original-Etiketten finden, die Sie ganz vergessen hatten. Kaufen Sie Klassiker. Bleiben Sie bei Ihren Lieblingsfarben und -mustern. Es ist gut, ab und zu mit Neuem zu experimentieren, aber es ist klüger, in Dinge zu investieren, die Sie länger behalten werden. Wählen Sie Kleidungsstücke, die Sie leicht miteinander kombinieren können. Ein Kleiderschrank voller vielseitiger Stücke wird Ihnen gute Dienste leisten und sicherstellen, dass Sie jedes Kleidungsstück oft tragen.
Pflegen Sie Ihre Kleidung. Die Art, wie Sie waschen, bügeln und die Kleidung aufbewahren, beeinflusst ihre Lebensdauer. Feinwäsche sollte von Hand gewaschen werden. Gummibänder gehen irgendwann einmal kaputt und halten länger, wenn sie nicht verdreht werden. Flecken sollten sofort mit dem richtigen Waschmittel entfernt werden, weshalb es wichtig ist, die Etiketten zu lesen – denn jedes Kleidungsstück bedarf besonderer Pflege. Hosen dürfen nicht zu oft gewaschen werden und vor allem Jeans können mehrmals getragen werden, bevor sie in der Wäsche landen. Zu guter Letzt ist es wichtig, zu wissen, welches Kleidungsstück Sie aufhängen und welches Sie zusammenlegen sollten, damit sie ihre Form behalten.
Da sich die Branche der Folgen von Fast Fashion immer bewusster wird, hat jede kleine Veränderung Auswirkungen. Ihre Entscheidungen tragen zum Schutz unserer Umwelt bei. Wenn Sie beim Einkaufen das nächste Mal von neuen Dingen verlockt werden, denken Sie an ihre wahren Kosten: Wird das Produkt auf Kosten des Planeten gekauft werden? Wie viel Energie wurde verbraucht? Wurde es auf ethische Weise hergestellt? Wie wurden die beteiligten Menschen behandelt? Ihre Entscheidung – ein schnelles Ja oder Nein – macht den Unterschied zwischen einer besseren und einer schlechteren Welt aus.